Prichsenstadt: Unser Studienzentrum in der bayerischen Toskana
Text: Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder
DIPLOMA Hochschulstandort
Dr. Michael B. Leisten leitet zusammen mit seiner Frau Gertrud Leisten-Busch das Studienzentrum Prichsenstadt. Zuerst hatte er dort eine Akademie für Naturheilkunde, die NATURA aufgebaut, die dann seit 2016 Jahren Kooperationspartner für unseren Bachelor und nun auch Masterstudiengang Naturheilkunde wurde: B.Sc. Naturheilkunde und komplementäre Heilverfahren und M.Sc. Komplementäre Heilverfahren in der Schmerztherapie. Aber Herr Leisten kann noch mehr. Er ist studierter Religionspädagoge und Heilpraktiker – nachdem er noch in seinem Erststudium Religionspädagogik seine Liebe zur Heilkunde und besonders der Naturheilkunde entdeckte: „Die Schnittmenge ist die Liebe zum Menschen“. Überhaupt redet er oft über die Liebe (die ihn etwa nach Prichsenstadt zurückführte), die Liebe zu seinen Professionen, zum Glauben, zum Nächsten: „Dadurch ist das hier sehr stimmig und auch beseelt.“
Prichsenstadt – „Wir sind hier wie ein kleines gallisches Dorf und man sagt manchmal spaßend, ich sei der Mirakulix darin“, sagt er scherzend im Gespräch. Die Stadt gilt als eine der kleinsten Hochschulstädte Deutschlands. Und zählt nach Aussagen des Bayerischen Landesamt für Statistik 3.115 Einwohner, in der Stadt 1.000, im Ortsteil so 290: „In einem Ort, in dem wir vermutlich mehr Schweine als Einwohner haben“, scherzt Michael Leisten. Aber er ist ehrgeizig: „Bald haben wir mehr Studierende als Schweine hier!“ Das Gleichgewicht hat sich durch die Studierenden deutlich zugunsten der Menschen verschoben.
Warum kommt man nach Prichsenstadt?
Die Gegend rund um Laub hat als „bayerische Toskana“ (ML) einiges an touristischer Berühmtheit erlangt. Sie ist verbunden mit Wanderwegen, dem Steigerwald, dem Weinbau, wie auch dem Main mit seinen Naherholungsmöglichkeiten. Auch das Studienzentrum an sich mit seinem alten Gehöft, dem behutsam integrierten Neubau und sogar einer zum Ensemble dazugehörenden Kirche ist einen Besuch wert: Wanderwege und Standort.
Mit der Bahn ist das Studienzentrum Prichsenstadt vom Studienzentrum Bad Sooden-Allendorf aus in einer günstigen Verbindung in 4,5 h zu erreichen.
Wenn Herr Leisten dann zum Mittagsgebet in die Kirche eilt, wären die Studierenden oft irritiert. Beten? Vielleicht sogar gemeinsam? Protest ertönt: „Ich bin aber aus der Kirche ausgetreten!“ „Das... ist nichts für mich.“ ein anderer. Wenn Michael Leisten aber sagt: „Kommt, im Rahmen von Mind-and-Body-Medizin machen wir jetzt eine spirituelle Achtsamkeitserfahrung, ich zeige Euch jetzt meinen Kraftort, jede und jeder sollte für gutes Standing und Resilienz seinen eigenen Kraftort entwickeln, wir gehen jetzt zur Kirche rüber in die Stille.“, da sind alle begeistert dabei.
Dabei geht Leisten auch in Punkt Naturschutz durch den Einsatz erneuerbarer Energien und im alltäglichen Wirtschaften zeitgemäße Wege ...
Lehre geschieht auf Augenhöhe, als ein Prozess, Erfahrungswissen aufzubauen, das betont Michael Leisten. Es geht nicht um Amtskompetenz, sondern Wissenskompetenz. Er hat in den letzten Jahren viele Junge an das Zentrum geholt, es studieren aber auch schon mal Sechzigjährige – es ist nie zu spät für ein (Zweit-)Studium in Prichsenstadt. Michael Leisten schätzt die Gemeinschaft mit allen, zukunftsgerichtet, offen, und beseelt.
Weitere Quellen:
Bayerische Landesamt für Statistik (2022) Statistik kommunal 2022 Stadt Prichsenstadt 09 675 158
Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten, www.statistik.bayern.de, abgerufen 12.9.24


