Mein eigener (Irr-)Weg von Spanien zur Honorardozentin

Text: Maria del Pilar Garcia Burguillo

Das Leben ist auch verrückt und deshalb faszinierend! Hier erzähle ich von meinem Weg von Spanien nach Deutschland, vielleicht inspiriert meine Geschichte den einen oder anderen.

Eigentlich war Deutschland nie in meinen Lebensplänen, bis ich 22 Jahre alt war. Mein einziger Kontakt mit einem Deutschen war in den Hotels an der Mittelmeerküste, wo ich immer im Sommerurlaub mit meinen Eltern war. Ich konnte natürlich auch kein Deutsch und dachte immer, dass ich NIE im Leben eine so schwierige Sprache sprechen könnte (wie fast alle Spanier).

Eigentlich war mein Leben für Spanien bestimmt, wo ich mein Diplom als Ergotherapeutin und meinen Master in Neurologie gemacht habe. Ich hätte eigentlich an der Universität, an der ich meinen Master gemacht habe, eine gute Stelle als Dozentin gehabt, aber das Leben, oder besser gesagt die LIEBE, hat mein Leben verändert.

Verrückt, jung und verliebt bin ich vor 12 Jahren mit meinem deutschen Freund nach Deutschland gezogen. Meine Familie (die etwas dramatisch ist) hat bis heute nicht verstanden, warum ich das getan habe. Aber ich wollte Abenteuer erleben, ein neues Land kennenlernen und die faszinierende Sprache meines Freundes lernen.

Ich habe mich sehr bemüht, Deutsch zu lernen, sonst könnte ich nicht als Ergotherapeutin arbeiten. Ich habe in sieben7 Monaten ein C1 in Deutsch gemacht und ich bin sehr stolz auf mich, weil es sehr schwer war.

Danach habe ich schnell Arbeit als Ergotherapeutin in einer neurologischen Reha-Klinik gefunden und seit 2020 unterrichte ich als Honorardozentin an der DIPLOMA im Bachelorstudiengang Physiotherapie. 

Und auf Deutsch zu unterrichten ist wirklich eine der verrücktesten Sachen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich erinnere mich an die ersten Vorlesungen, in denen ich sehr nervös war und Angst hatte, dass die Studierenden mich nicht verstehen würden. Aber wie auch immer, Übung macht den Meister und ich kann jetzt besser auf Deutsch unterrichten als auf Spanisch, ich kann es immer noch nicht glauben!

Als ich meinen ersten Vertrag als Dozentin an der DIPLOMA unterschrieb, dachte meine Familie, das sei ein Witz. War es aber nicht. Dennoch gehört Mut dazu, sich seinen Ängsten zu stellen und sie zu überwinden.

Ich arbeite immer noch als Ergotherapeutin in einem Reha-Zentrum, aber es macht mir viel Spaß, Dozentin zu sein und mit den neuen Generationen von Physiotherapeuten und Ergotherapeuten zusammenzuarbeiten.

Mittlerweile bin ich mit meinem deutschen Freund verheiratet und wir haben zwei wunderbare Kinder zusammen. Und für meine weitere verrückte Reise... wer weiß? Natürlich habe ich immer noch Träume, ich möchte promovieren und Professorin werden... 

Studierende, seid mutig in eurem Leben, es lohnt sich!
Ihre Maria del Pilar Garcia Burguillo (ein ganz normaler und langer Name in Spanien)
 

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Maria del Pilar Garcia Burguillo

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