Ethik: Verletzlichkeit im virtuellen Raum
Text: Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder
Vor kurzen gab es in einem unserer interdisziplinären Foren eine Diskussion: Wen darf man eigentlich befragen? Die Frage entzündete sich, weil eine Studierende über ein Online-Interview mit einer möglicherweise traumatisierten Person ihre Interview-Skills erproben wollte.
Das schien zuerst eine rein praktische Frage zu sein: Welche Fragen sollten gestellt werden? Wie sollte das ausgewertet werden? Doch sofort weitete sich die Diskussion aus wie flüssiger Pfannkuchenteig und verließ schnell den Boden praktischer Fragestellungen.
• Wann ist eine Gesprächs- oder Versuchsperson als vulnerabel zu werten?
• Wie kann man erkennen, wie vulnerabel (Fachdeutsch für verletzlich) eine Person ist?
• Ist der virtuelle Raum überhaupt geeignet, um vulnerable Personen zu interviewen?
• Wen darf man für ein Forschungsprojekt wie eine Thesis befragen und wen nicht?
• Unter welchen Umständen darf man eine vulnerable Person befragen?
Es war interessant wie unsere Runde – wir waren zu acht, darunter zwei Lehrende – dazu diente, sich über ethisch relevante Fragestellungen wirklich auszutauschen.
Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie uns!
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Illustration: Caecilia Büscher