Irrwege, Umwege und Zuwege – Die Umfrage über Werte im Online-Studium

Text: Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder

Unsere Kernwerte an der Hochschule sind die Menschen: besonders natürlich die Studierenden, für die wir diese ganze Infrastruktur bereitstellen. Die Wege zum Studium sind kurvig, teilweise Sackgassen, ist das so? Immer? Oder ist es vielgestaltiger? Im Sommer startete Quirina Kiesel vom DIPLOMAgazin eine Umfrage unter Studierenden unserer Hochschule. 59 antworteten. Wir waren begeistert. „Das ist der Knaller!“ sagt Andreas K. Lanig.
 

Gab es Irrwege im oder zum Studium?

„Nie!“, denke ich, erinnere mich dann aber doch – lang ist es her – dass ich selbst nach zwei Semestern Germanistik und Geschichte zur Psychologie wechselte. Niemals! So sehen das auch viele der Befragten.
Aber einige sprechen doch über ihre Irrwege: Krankheiten kommen dazwischen, Kinder, und dann, neben den großen Ereignissen, auch die ganz normalen Zweifel: „Es gab zwischendurch Zweifel, aber das ist ja normal“ und „[...] kurz vor Beginn [hätte ich] fast alles wieder hingeworfen [...] aus lauter Selbstzweifeln. Nach dem ersten Seminar wusste ich, dass ich an der richtigen Stelle bin.“

Auch fürchterliche Schicksalsschläge werden uns berichtet: „Der Grund mein Geschäft aufzugeben war eine Hirnblutung, die eine Halbseitenlähmung verursachte. Ich musste sehr schnell lernen, dass sich das Leben von jetzt auf gleich ändern kann. Bevor ich mich auf etwas Neues konzentrieren oder gar mit Altem abschließen konnte, war ich erstmal damit beschäftigt, mich selbst zu finden, wieder laufen zu lernen und meinen, nicht mehr ganz so funktionsfähigen, Körper zu akzeptieren.“ Das ist einer der vielen Momente, in denen wir als Team zutiefst beeindruckt sind vom Mut unserer Studierenden.

Irrweg oder eigenständiger Weg, der nicht so oft begangen wird? Das ist gerade zu Beginn oft nicht klar. So wird der Weg zum Studium von einer befragten Person so geschildert: „Irrweg, dass ich eigentlich in meinem Alter (über 50) und mitten im Berufsleben nicht mehr studieren wollte.“ Man studiert nicht Ü50? Aber klar doch! So ähnliche Erfahrungen schildern einige.

Nicht nur gegenüber dem Alter, auch gegenüber einer – unserer – Hochschule gibt es Vorurteile: „Ein Irrweg oder ein Vorurteil anderer war, dass man an privaten Hochschulen einen Titel ‚kauft‘ und die Lehre, bzw. Qualität nicht gut sei und Professoren, die dort lehren nicht relevant in der Wissenschaft mitarbeiten. Alle diese Meinungen und Vorurteile konnte die DIPLOMA widerlegen. Ich habe ein Studium absolviert, welches mit jeder anderen Universität mithalten kann, trotz Teilzeitstudium.“ Das kann ich nur bestätigen, wie oft musste ich in den vergangenen Jahren erklären, dass ich an einer ‚richtigen‘ Hochschule arbeite ...

Was sind Deine wichtigsten Erkenntnisse aus diesen (Irr)Wegen?

Nun fragen wir die Studierenden nach ihren wichtigsten Erkenntnissen aus diesen Irrwegen.

Gleich fällt mir außerdem bei der Sichtung der Antwort eines der Grundgesetze meiner Heimatstadt Köln ins Auge: „Es kütt wie et kütt un et hätt noch immer joot jejange.“ (Nein, das ist nicht von mir" Sondern von einer der Befragten!) Es gibt auch praktische Ratschläge, oft gemischt mit mitreißenden Motivationssprüchen. Ein paar Beispiele (hier haben wir die Aussagen der Studierenden teilweise gemischt):
  
Da ist ein Weg! Diesen Moment teilte eine Studierende: „da ich erst durch die Ausbildung Studieren durfte.“ Es gab lange Wege im Studium, und es gab Schwierigkeiten, ins Studium hineinzufinden: „Die Machbarkeit von Anerkennungsjahr/ -praktika parallel zur Bachelorarbeit unterschätzt. Mit Kindern, regulärem Job und den Praktika nicht leistbar.“ „Der Einstieg war schwer, ich wusste nicht, wie ich richtig lerne.“ Dazu unsere aktuellen Lerntipps der Studierenden und Autorin Astrid Hilbert hier im Heft (S. 31)! Haben Sie schon einmal von unserem Mentorenprogramm gehört? Auch das hier im Heft (S. 10)! 

Auch wenn uns Fehler passieren. Von unserem Grundverständnis sehen wir uns Mitarbeitende der DIPLOMA als Möglichmacher:innen. Und dazu tragen wir alle einzeln bei: „Für mich haben sich die ‚Irrwege‘ insoweit geglättet, [...]. Durch unsere neue Dekanin wurde alles wieder gut organisiert und mit manchen Dingen hat man sich über die Semester einfach arrangiert, da das Studienende nun in greifbarer Nähe ist.“ 

Dazu passt auch dieses nette Kompliment: „Es war generell schwierig parallel zum 3-Schicht-System zu studieren. Die DIPLOMA hat es mir aber möglichst einfach gemacht.“ Denn: „Die DIPLOMA ist flexibel genug, um das Studium an individuelle Verhältnisse anzupassen.“ 

Es gibt nicht nur einen Weg! „Es gibt immer einen Weg, wenn man geduldig bleibt.“ Denn: „Es sind die scheinbar fruchtlosen Entscheidungen, welche den Großteil des inneren Wachstums ermöglichen.“ Happy End! „Jeder Schritt vor dem Studium, ob auf dem richtigen Weg oder irrend, hat dazu geführt, dass ich nun studiere.“

Zustimmung! 

„Die Irrwege haben mich geprägt, mir Berufserfahrung beschert und mich an den Punkt gebracht, an dem ich heute stehe. Ein bisschen hätte ich mir gewünscht, dass das alles ein paar Jahre schneller passiert wäre, aber andererseits freue ich mich über Wunschstudium und es jetzt machen zu können.“ Nach dem Studium ist vor dem Studium? „Sollte ich nochmals ein weiteres Studium durchführen - und ich bin da nicht abgeneigt – werde ich dies nicht für einen Arbeitgeber machen, sondern für mich selbst. Den man studiert für das Leben, nicht für die Arbeit.“ 

Besonders hängen bleibt dann dieser Satz: „Bildung ist ein Geschenk; gebildet sein ist Arbeit.”


Weitere Antworten:
Umfrage-Wege-ins-Studium-Sommer-2024.pdf
 

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