Design-Professorin im „verflixten siebten Jahr“. DIPLOMA Hochschule, Fachhochschule Nordhessen verstärkt den Fachbereich Grafik-Design mit international aktiver Designerin und Preisträgerin Martina Wetzel.
Das „verflixte siebte Jahr!“ Bei Ihnen scheint es eher ein Erfolgsjahr zu sein?
Den Ausspruch „das verflixte siebte Jahr“ habe ich in der Vorstellungsrunde bei der Senatssitzung gewählt, da ich seit dem 01.4.2011 für den Fachbereich Gestaltung an der DIPLOMA Hochschule tätig bin. Ich wusste wirklich nicht, dass ich am Freitag, den 07.04.2017 im Rahmen der Senatssitzung zur Professorin ernannt werde. Und ja, 2017 ist ein Erfolgsjahr. Wir haben im Februar mit der Arbeit von Christina Schwarzbach eine Auszeichnung beim German Design Award gewonnen und sind ebenfalls sehr stolz, dass wir im April mit einer zweiten Gruppe im Masterstudiengang Creative Direction starten werden (http://diploma.de/masterstudium-creative-direction) Also überall Erfolgsmeldungen.
Beschreiben Sie doch mal kurz ihre Aufgaben.
Ich bin an der Seite von Bärbel Kühne, Tilo Staudenrausch und Andreas Ken Lanig für die Belange des Fachbereichs Gestaltung tätig. Wir sind ein junger Studiengang und im stetigen Wachstum (http://diploma.de/fernstudium-grafikdesign). Die Präsenzlehre am Standort Mannheim und die virtuelle Lehre sind mir gleichermaßen ein großes Anliegen (http://diploma.de/grafikdesign-studium).
Persönlich unterrichte ich im Bachelorstudiengang die Fächer Darstellen, Fotodesign und den Schwerpunkt Unternehmenskommunikation. Im Masterstudiengang bin ich für Designentwurf Bild und Designentwurf Text/Bild in den beiden ersten Semestern zuständig.
An welche studentischen Projekte denken Sie mit großer Freude?
Oh, da gibt es einige zu nennen. Wir konnten in unserer jungen Geschichte schon zwei Mal eine Auszeichnung beim German Design Award abräumen. Wir haben bereits bei einigen Kurzfilmfestivals Awards gewonnen und ebenso bei einigen Fotoawards im Bereich Nachwuchs. Unsere große Semesterausstellung im Kurs Fotodesign „WANDALE“ im Sommer 2015 in Mannheim war ebenfalls ein tolles Erlebnis.
Sie wurden im Jahr 2014 online zur Tutorin des Jahres in der Fernlehre gewählt. Wie kam es dazu und was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Ich habe schon sehr viele nationale und internationale Kreativpreise gewonnen, aber dieser Preis ist tatsächlich einer der bedeutendsten für mich. Da er nicht mein Werk, sondern meine Person auszeichnet. Der Preis wird vom Forum distance elearning ausgeschrieben. (http://www.forum-distance-learning.de/tutor-des-jahres).
Die Studierenden aus der Fernlehre nominieren Lehrende und wählen in einer dreiwöchigen Votingphase eine Person für den Preis aus. Ich konnte mich in einem Bewerberfeld aus allen Fernstudiengängen in Deutschland gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Welche Philosophie steht hinter Ihrem Erfolgsgeheimnis?
Mir ist es in der Gestaltungslehre sehr wichtig, dass wir uns als Team verstehen. Dabei verfolge ich einen mathetischen Ansatz. Das heißt: Als Dozentin bin ich nicht ‚Herr' des Lernenden, sondern Lernberater und helfender Erzieher.
In unseren heterogenen Gruppen kommt es darauf an, miteinander und füreinander zu arbeiten, um die unterschiedlichen Eingangsfähigkeiten und individuellen Leistungen zu steigern. Es geht mir maßgeblich um Motivation und eine Lehre mit Herz, Hirn und Hand.
Wie wird das Berufsbild Grafik-Design in der Zukunft aussehen?
Die Anforderungen werden komplexer. Die Digitalisierung beschleunigt die Arbeitsprozesse. Man muss sich gut organisieren und vernetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zu meiner Zeit als Creative Director in internationalen Werbeagenturen konnte ich noch auf sämtliche Serviceabteilungen wie Art Buying, FFF (Film, Funk, Fernsehen), Innenkontakt, etc. zurückgreifen. Das ist heute so nicht mehr möglich.
Was raten sie ihren Studierenden. Wie sollten sie sich auf die Zukunft vorbereiten?
Eine Universallösung habe ich nicht im Köcher. Man sollte neugierig und vor allem mutig bleiben. Neben den handwerklichen Fähigkeiten sind diese beiden Faktoren für eine erfolgreiche Karriere besonders wichtig.