Andrea Müller, Absolventin des Studienganges Medizinalfachberufe (B.A.) und Physiotherapeutin, hat bei der Verleihung des IFK-Wissenschaftspreises am 15. Juni an der Hochschule Osnabrück den 1. Platz belegt. Mit diesem Preis zeichnet der „Verband selbstständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK)“ jährlich hervorragende Bachelor- und Masterarbeiten aus dem Bereich der Physiotherapie aus. Frau Müller konnte die Fachjury mit ihrer Bachelorarbeit über die physiotherapeutische Ausbildung in Deutschland im internationalen Vergleich überzeugen und wurde mit einer Urkunde und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet.
Die Absolventin der DIPLOMA Hochschule, die heute selbst als Lehrerin an einer Schule für Physiotherapie arbeitet, belegte den 1. Platz in der Kategorie Literatur- und Übersichtsarbeiten/Konzeptentwicklung. Ihre Arbeit sei sehr schlüssig und stringent aufgebaut, die Expertenbefragung sehr sorgfältig durchgeführt. „Das Thema der Arbeit hat eine hohe Relevanz für die Branche. Sie bildet eine gute Diskussionsgrundlage“, begründet die Fachjury ihre Wahl.
Andrea Müller bemängelt in ihrer Arbeit, dass die physiotherapeutische Ausbildung nicht mehr zur Praxis passe, da die Inhalte und Rahmenbedingungen über ein 24 Jahre altes Gesetz geregelt werden, das seitdem kaum angepasst wurde. Um Mängel und Ansprüche an Veränderungen im Ausbildungsgesetz herauszuarbeiten, hat Frau Müller Experten befragt. „Von überall hörte ich nur: „Das Gesetz muss angepasst werden, wir können da aber nichts machen. Das kann nur die Politik“, so Frau Müller. Dem nachzugehen, darüber zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen, sei aber genau richtig, so Ute Repschläger, Vorstandsvorsitzende des IFK. „Für die Branche ist es gut, dass sie dieses Thema behandelt haben.“ Auch Dr. Minettchen Herchenröder, Betreuerin der Bachelor-Arbeit von Frau Müller, freut sich über diesen schönen Erfolg und die Themenwahl.
„Wir brauchen angesichts der gesundheitlichen Entwicklung in Deutschland und des enormen medizinischen Fortschrittes Experten. Beide Entwicklungen führen zwangsläufig zu einer Akademisierung der physiotherapeutischen Ausbildung. Frau Müller untersucht wissenschaftlich fundiert den Stand, leitet daraus Forderungen ab und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Berufsstandes“, so Prof. Dr. Christoph Egner, Studiendekan Medizinalfachberufe an der DIPLOMA Hochschule.
Prof. Dr. Christoph Egner wurde am vergangenen Mittwoch, 20. Juni, zum Professor ernannt. In einer kleinen Feierstunde wurde ihm seine offizielle Ernennungsurkunde überreicht.
Der Wissenschaftspreis wird während des jährlichen IFK-Wissenschaftstags verliehen, welcher immer einen neuen Schwerpunkt behandelt. Unter dem diesjährigen Motto: „Knackpunkt Kiefer - Effektive Behandlungskonzepte“ hielten Ärzte und Physiotherapeuten Vorträge zu Behandlungsmöglichkeiten bei Kieferbeschwerden.